Die Entwicklung der Lohnabrechnung in den nächsten zehn Jahren
Technologische Entwicklungen folgen rasch aufeinander. Hinzu kommt, dass Big Data – die Bedeutung großer Datensätze - zunimmt und die Flexibilität der Arbeitskräfte sowie das Talentmanagement immer wichtiger für Unternehmen werden. Was können Unternehmen noch erwarten und wie wird sich das auf die Lohnabrechnung auswirken?
Automatisierte Datenerfassung
In vielen Unternehmen bleibt die Personal- oder Lohnverwaltung für Manager und Personalfachleute ein notwendiger Teil der Arbeit. Häufig verbringen Personalverantwortliche weiterhin (zu) viel Zeit mit Verwaltungsaufgaben, während diese heute oft mit Hilfe von (digitalen) Instrumenten leicht automatisiert werden können. Durch das Digitalisieren manueller Aufgaben (Gehaltsabrechnung, Abwesenheitsdaten oder andere Personaldaten), wann immer möglich, kann die Qualität der Daten verbessert werden (weniger Fehler), es kann mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten aufgewendet werden, und im Allgemeinen wird die Arbeit für alle angenehmer. Dies erkennen immer mehr Unternehmen und auch wenn es in 10 Jahren noch Firmen geben wird, die ihre Personalverwaltung manuell erledigen, werden digitale Prozesse einen größeren Stellenwert einnehmen.
Lohnabrechnungen zunehmend automatisiert
Heute ist es in vielen Unternehmen noch üblich, dass die Lohnabrechnungen entweder von einer eigenen Buchhaltungsabteilung oder einem externen Lohn-Büro übernommen werden, welches die Gehälter der Mitarbeiter dann überweist oder Verantwortlichen im Unternehmen mitteilt, in welcher Höhe das berechnete Netto-Einkommen an die Angestellten überwiesen werden muss. Zwar kommen auch hier Software-Systeme zum Einsatz, aber diese verarbeiten größtenteils manuell eingegebene Daten, etwa aus den Stundenkonten der Mitarbeiter. Diese Prozesse werden in den nächsten Jahren zunehmend automatisiert. Anwendungen, die Gehälter, Gehaltsabrechnungen und Rentenbescheinigungen automatisch verarbeiten können, tauschen diese Daten dann ohne manuelle Eingriffe über Schnittstellen aus, sodass die Lohnabrechnung und auch die Gehaltszahlung selbst ohne weitere Eingriffe automatisch erfolgt. Eine solche Automatisierung der Abrechnungen ist bereits heute umsetzbar, etwa indem die digitale Zeiterfassung über die Personalplanungs-Software pepito mit Tools für die Lohnabrechnung kombiniert wird.
Fachkräfte fördern und entwickeln
Dass die Lohnbuchhaltung zunehmend automatisiert wird ist auch deswegen von Vorteil, weil individuelle Arbeitszeitmodelle für immer mehr Mitarbeiter zur Normalität werden. Neben der bereits heute vielfach praktizierten Gleitzeit werden das Arbeiten im Home Office, Teilzeit- und Jahresarbeitszeitmodelle häufiger anzutreffen sein. Damit kommen Unternehmen auch den Wünschen von Fachkräften entgegen, die ihre Work-Life-Balance verbessern wollen. Ebenso wird die Aufmerksamkeit auf die Rekrutierung, Auswahl und Integration, die Entwicklung des Personals und seiner Fähigkeiten für die Zukunft sowie die Verringerung der Fehlzeiten gerichtet.
Im Grunde bedeutet dies, neues und geeignetes Personal zu finden und zu gewinnen, was sich in den letzten Jahren, in einem zunehmend angespannten Arbeitsmarkt, für viele Unternehmen als eine wachsende Herausforderung erwiesen hat. Infolgedessen stehen Anwerbung und Auswahl nun ganz oben auf der Liste der Prioritäten. Unternehmen müssen sich für zukünftige Talente so attraktiv wie möglich machen und ihre Aktivitäten dafür optimal organisieren (Arbeitsmarktkommunikation/ Employer Branding). Nur wenn der Rekrutierungsprozess sowohl für Unternehmen als auch für die Kandidaten so transparent wie möglich gestaltet ist, werden Unternehmen die richtigen Personen auf dem Markt finden und diese beispielsweise mit besonders individuellen Modellen der Arbeitsorganisation binden, was wiederum eine komplexere Lohnabrechnung erforderlich macht.
Individuelle Modelle für ältere Arbeitnehmer
Neben der Tatsache, dass die Fachkräfte dadurch neue Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben müssen, spielt auch die Alterung auf dem Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle. Ältere Mitarbeiter haben andere Wünsche und sind mit der Digitalisierung, neuen Technologien, aber auch mit der Tatsache konfrontiert, dass sie zukünftig länger arbeiten müssen. Die Organisationen müssen darauf kontinuierlich reagieren und sich vor allem auf die Nachhaltigkeit der Beschäftigungsfähigkeit konzentrieren, was bedeutet, die Gesundheit, Beteiligung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter zu fördern. Dies kann Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung beinhalten, ebenso wie die Unterstützung bei individuellen Gesundheitsmaßnahmen, etwa Zuschüssen für Sportkurse, die dann wiederum in der Lohnbuchhaltung berücksichtigt werden müssen.