Lieber zu Hause arbeiten oder im Büro?
In der Kultur einiger Unternehmen war die Arbeit im Home Office bereits früher schon ein fester Bestandteil. Das galt auch für uns! Als IT-Unternehmen können wir viele der zu erledigenden Aufgaben auch in das Home Office auslagern, wenn auch nicht alle. Der flächendeckende Einsatz der Arbeit von zu Hause aus und der Lockdown stellen aber wohl für jedes Unternehmen eine Herausforderung dar. Wie können Sie damit umgehen? Und welche Aufgaben gelingen besser vor Ort?
Fraunhofer-Institut vergleicht Arbeit im Büro vs. Home Office
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation haben in ihrer Studie „Homeoffice Experience“ Schlussfolgerungen für eine positive Gestaltung der zukünftigen Arbeitswelt gezogen. Das Home Office bietet Flexibilität - nicht nur in räumlicher, sondern auch in zeitlicher Hinsicht. In vielen Unternehmen ist es nicht möglich, nur auf ein Modell zu setzen und beispielsweise nur die Arbeit von zu Hause aus anzubieten. Auch bei uns gelingt das nicht. Wichtig ist es daher, das Modell des Home Office mit der Arbeit im Büro zu kombinieren und diese Arbeitswelten zu vereinen.
Die Studie zeigte, dass gerade die Umstellung auf die Arbeit im Home Office problematisch sein kann. In den ersten vier Wochen zu Hause vermissen Mitarbeiter Informationen zur Gestaltung ihrer Arbeit und auch die Arbeitsleistung sinkt zunächst. Die Verfügbarkeit von Informationen über die Arbeit und auch die Effektivität der Mitarbeiter steigen dann zunächst an, fallen aber nach 9-12 Wochen wieder. Dies deutet darauf hin, dass die Eingewöhnungszeit zusätzliche Abstimmungen erforderlich macht, die durchaus vor Ort stattfinden können. Ebenso sollte die reine Home Office Arbeit nicht zu lange dauern und immer wieder durch ein Zusammenkommen des Teams im Büro ergänzt werden. Die langfristig sinkende Effektivität könnte nämlich mit einer gewissen Entwöhnung von der Arbeit im Team oder einem Motivationsverlust zusammenhängen, dem „reale“ Kontakte im Team vorbeugen.
Konzentration fällt nicht immer leicht
In den Ergebnissen spiegelt sich auch wider, dass die Arbeit im Home Office nicht für jede Tätigkeit geeignet ist. Gut gelingen Einzelarbeiten, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern. Da sich viele Angestellte im Büro, etwa durch die Ablenkung von Kollegen oder Unterbrechungen schlechter konzentrieren können, liegt hier das Home Office vorn. Personen, die zusätzlich zu Hause Familienangehörige betreuen sind jedoch weniger produktiv und arbeiten häufiger außerhalb der eigentlichen Arbeitszeitfenster. Für diese Personengruppe kann die Arbeit vor Ort sinnvoller sein, um klare zeitliche Strukturen zu schaffen und familiäre Ablenkungen während der Arbeit zu vermeiden. Alternativ kann das Arbeiten außerhalb der eigentlich vorgesehenen Zeiten bewusst erlaubt werden, wenn dafür auch passende Möglichkeiten der Zeiterfassung (wie pepito) bestehen.
Link zur Studie: http://publica.fraunhofer.de/eprints/urn_nbn_de_0011-n-6055969.pdf
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