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Psychische Belastungen am Arbeitsplatz – wichtige Maßnahmen

Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Das hat nicht nur für die Unternehmen selbst Konsequenzen, sondern auch für die Angestellten und insbesondere deren psychische Gesundheit. Hier gilt es, möglichen Belastungen vorzubeugen, aber auch Wege zum Umgang mit Beanspruchungen zu finden. Wie unterstützen Sie die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiter?

Arbeitsschutz auch im Hinblick auf die Psyche

Arbeitgeber sind gesetzlich dazu verpflichtet, präventive Maßnahmen zu ergreifen, wenn am Arbeitsplatz psychisch belastende Faktoren gegeben sind. Die entsprechende gesetzliche Reglung besteht seit 2014 und definiert psychische Belastung als Aspekte, die das Denken und Fühlen der Mitarbeiter negativ beeinflussen können. Sind die Arbeitsbedingungen ungünstig gestaltet, drohen Auswirkungen wie Stress oder Monotonie, die wiederum zu Störungen führen, etwa Schlafstörungen oder psychischen Erkrankungen.

 

Firmenverantwortliche sind daher verpflichtet, Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit ihrer Angestellten zu bewerten und geeignete Maßnahmen umzusetzen, um Risiken zu vermeiden. Aber was sind eigentlich die größten Risikofaktoren? Arbeitswissenschaftliche Studien zeigen, dass vor allem eine zu hohe Arbeitsintensität schädlich auf die psychische Gesundheit wirken kann. Wer beispielsweise von einem Termin zum nächsten hetzt und sich zwischendurch nicht erholen kann, erlebt einen ständigen psychischen Alarmzustand, der zur Ausschüttung von Stresshormonen führt. Auch ungünstig gelegene Arbeitszeiten können belasten, ebenso wie fehlende Handlungsspielräume. Wer unter Druck kaum Alternativen hat und wenig eigenverantwortlich arbeiten muss, erlebt die negativen Auswirkungen besonders deutlich.

Kommunikation und Autonomie

Da Mitarbeiter in vielen Berufen auf den kollegialen Austausch untereinander angewiesen sind, stellen auch Konflikte am Arbeitsplatz ein deutliches Risiko für die psychische Gesundheit dar. Ein gutes Betriebsklima hingegen sorgt dafür, dass Angestellte gern zur Arbeit kommen, motiviert sind sogar kreativer arbeiten. Um hier Belastungen vorzubeugen ist eine gute Präventionskultur im Unternehmen wichtig. Diese basiert auf einer Gefährdungsbeurteilung, bei der sich Verantwortliche ein Bild von kritisch ausgeprägten Arbeitsbedingungen machen und entsprechende Prozesse im Sinne von Sicherheit sowie Gesundheit optimieren. Wichtige Ansatzpunkte sind etwa die Beteiligung von Beschäftigten, gute Kommunikationsprozesse und die Förderung unterstützender sozialer Beziehungen.

Eine wertschätzende Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ist hierbei für uns eine zentrale Grundlage. Zudem sollten sich Vorgesetzte ihrer Vorbildfunktion bewusst sein. Wer als Führungskraft möchte, dass Mitarbeiter sich im Urlaub wirklich erholen, sollte nicht erwarten, dass Angestellte im Urlaub auf Mails antworten und dies entsprechend auch selbst so handhaben. Im Sinne der Autonomie können zudem Hierarchien hinterfragt werden. Wir legen beispielsweise großen Wert darauf, ein eigenverantwortliches Arbeiten zu fördern, sodass unsere Beschäftigten selbst Entscheidungen und Vorgehensweisen mitbestimmen dürfen. Dazu trägt das Führen über Ziele bei. Vorgesetzte legen gemeinsam mit den Beschäftigten fest, was erreicht werden soll. Ebenso wird darüber gesprochen, wie diese Ziele erreicht werden und welche Unterstützungen der Mitarbeiter dafür benötigt.

Psychische Belastungen erkennen

Wenn Führungskräfte mit den Beschäftigten im Gespräch bleiben, dann erkennen sie mögliche psychische Belastungen auch schnell, etwa an deutlichen Leistungsschwankungen oder einer veränderten Arbeitsweise. Weitere Warnsignale sind sozialer Rückzug, Traurigkeit oder das wiederholte Kontrollieren von ausgeführten Aufgaben. Dies deutet darauf hin, dass es dem Betroffenen schwerfällt, sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren, sodass eine Unsicherheit über die korrekte Ausführung der Aufgaben entsteht. In einem vertrauensvollen Gespräch sollte die Führungskraft die erlebten Veränderungen schildern. Nicht immer müssen arbeitsbedingte Probleme dahinter liegen; auch private Einschnitte, wie eine Trennung, können sich auf das Arbeitsverhalten auswirken.

Gemeinsam mit dem Mitarbeiter kann der Vorgesetzte klären, welche Unterstützung benötigt wird. Mögliche weitere Anlaufstellen sind Betriebsärzte oder auch externe Beratungsstellen. Nach einem längeren Arbeitsausfall aufgrund psychischer Probleme sollte im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements zudem darüber beraten werden, wie der erkrankte Beschäftigte nach der Genesung wieder zurück am früheren Arbeitsplatz ankommen kann. Mitarbeiter haben dabei die Möglichkeit, eigene Vorstellungen und Wünsche zur Tätigkeit zu äußern. Auch ein Wechsel des Arbeitsbereichs im Unternehmen kann sinnvoll sein.

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